Der Olivenbaum

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Der Olivenbaum, der eigentlich ein Strauch ist und durch Beschneiden zu einem Baum geformt wird, ist verwandt mit dem Oleander. Er stammt aus dem Östlichen Mittelmeer. Manche meinen, die Phönizier hätten den Olivenbaum zuerst kultiviert, aber es gibt sehr viele archäologische Zeugnisse in der Ägäis. Von dort hat sich der Anbau im ganzen Mittelmeer Raum verbreitet. 

Die Olive wird seit 5000 Jahren auf Kreta kultiviert und schon damals waren ihre Früchte und die daraus gewonnene Produkte bekannt – fast wie heute. Auf Kreta gibt es Bäume, die über 3000 Jahre alt sind. Auf der Insel Naxos gibt es ein Exemplar, das sogar 6000 Jahre alt geschätzt wird! Sie sind gesund und tragen noch Früchte. So ist Griechenland für uns Europäer die Heimat der Olive. 

Es gibt über 100 verschiedene Olivensorten in Griechenland, die sich in Form, Geschmack und Qualität voneinander unterscheiden. Sie tragen oft den Namen des Ortes, wo sie zum erstenmal als Sorte erfasst worden sind, z.B. Kalamata, Korineiki, Chalkidiki, Amfissa usw. Auch die Größe hat Einfluß auf die Namensgebung, z.B. Chondrolia (“dicke Olive”), Lianolia (“kleine Olive”) oder andere Begriffe, die nur schwierig zu übersetzen sind. 

Ein neuer Baum entsteht entweder aus dem Kern der Olive oder – wie heute üblich – aus einem Steckling. Er braucht zwar nur ca. 5 Jahre, um die ersten Oliven zu tragen, aber ausgewachsen ist er erst nach 15 bis 20 Jahren. Mit dem weiteren Wachstum, nach ein paar hundert Jahren, fängt er an löchrig zu werden und nach ein paar tausend Jahren sogar hohl. 

Die Olivenbäume müssen ständig beschnitten werden, damit sie nicht verwildern und neue Triebe (vom Wurzel, Stamm und Äste) bekommen. Je größer der Baum und dichter an Ästen und Blättern, desto weniger Oliven trägt er. So ist es ratsam, den Baum möglichst niedrig und luftig zu halten. Das erleichtert auch die Ernte.

Es gibt vier nützliche Bestandteile des Olivenbaumes – ohne die Schönheit und den Schatten mitzurechnen: 

Das Holz. Das Holz des Olivenbaums ist zwar für Möbel oder Bau nicht geeignet, aber gut für Schnitzerei von Küchenutensilien oder dekorative Gegenstände verwendbar. Es ist sehr gutes Brennholz, die Bauern heizen oft mit Olivenholz im Winter. 

Die Blätter. Sie sind das Kleid des Baumes und enthalten Wirkstoffe, die das Abwehrsystem bilden. Sie sind nützlich für Menschen (frisch in grüne Smoothies oder schonend im Dunkel getrocknet als Grüner Tee) und dienen auch als Nahrung für Tiere. 

Die Oliven. Sie sind die Früchte des Baumes.  Es können sowohl die grünen, als auch die schwarzen zu Speiseoliven verarbeitet werden. 

Das Olivenöl. Der Saft der Olive ist das wichtigste Produkt. Damit werden wir uns intensiv beschäftigen, denn es ist ein Studium für sich, sehr interessant und nützlich.

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